Gerhard Schnabl
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Fichte / Rio:
1981
Feinjährige Fichtendecke mit perfektem Spiegel
Buchsbaumrandeinlage
Gerhard Schnabl gehört zu den erfahrendsten Gitarrenbauern in
Deutschland. Er vertritt einen konsequent klassischen Baustil, der
geprägt ist von außerordentlicher Verarbeitungsqualität, ästhetischer
Gestaltung, edlen Materialien und einer besonderen Klangphilosophie.
Die Kultiviertheit seiner Instrumente, aber auch seine persönliche
Ausstrahlung haben mich nach dem ersten Treffen 1979 bewogen, ihn um
eine maßgeschneiderte Gitarre zu bitten. Sie sollte eine kürzere Mensur
haben (63 cm), leicht ansprechen und mit der Kombination von Fichte
und Riopalisander einen kräftigen Ton haben.
Paul Uhlemann hat früher auch für Richard Jacob
"Weissgerber" die Köpfe geschnitzt.
Als Besonderheit sollte sie noch eine geschnitzte
Kopfplatte von Paul Uhlemann erhalten, der damals Tür an Tür mit
Gerhard Schnabl arbeitete.
Zischen 1979 und 1981 bin ich fast jedesmal, wenn Gerhard Schnabl eine
Gitarre fertig hatte von Wuppertal, wo ich damals studierte, nach
Bräuningshof gefahren. Ich habe die Instrumente angespielt und mit
dem Erbauer über die baulichen Details und die Klangeigenschaften
diskutiert. Am Schluss wussten wir beide sehr genau, wie "mein"
Instrument sein sollte.
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Drei wunderschöne Gitarren
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Fichte / Ahorn / achtsaitig:
1994
Rodgers-Mechanik
Diese achtsaitige Gitarre habe ich mir für eine CD-Einspielung
mit der Oboistin Birgit Schmieder bauen lassen (siehe
.... kammermusik\cd_frenchsonatas.html). Die siebte und achte Saite
sollten auf D und H' gestimmt sein mit einer Option bis zum A'.
Das hat beim Schreiben der Continuo-Stimmen völlig neue Perspektiven
eröffnet, weil die Basslinien in den fränzösischen Sonaten öfter
weit unter das E tauchen.
Die höhere Spannung durch die zwei zusätzlichen Saiten hat sich
- wie sonst bei vielen mehrsaitigen Gitarren - nicht negativ auf den
Klang ausgewirkt. Die Gitarre ist kraftvoll, trennscharf, leicht
spielbar und hat alles, was man zum Begleiten braucht: gute, lang
klingende Bässe und helle, durchsetzungsfähige Höhen.
Den Tonabnehmer und das Sennheiser-Mikrophon hat mir Stefan
Schlemper passend zu einer drahtlosen Verstärkeranlage eingebaut,
die eigentlich zu einer meiner anderen Gitarre gehört. Ich dachte,
dass ich die Verstärkungsmöglichkeit im Zusammenspiel mit einer
(lauten) Oboe gut gebrauchen könnte. Aber ich habe sie nie
gebraucht! Diese wunderbare Gitarre war nach der Einspielphase
immer laut genug, gleichgültig ob ich sie zusammen mit Oboe, Violine
oder Querflöte eingesetzt hatte.
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Die Website von Gerhard Schnabl ist seit einiger Zeit abgeschaltet. Er baut noch Gitarren, aber deutlich weniger
wie früher.
Die Qualität seiner Gitarren hat in letzter Zeit aber eher noch zugenommen, was der breiten Öffentlichkeit jetzt
natürlich weitgehend verborgen bleibt. Eines der gewichtigsten Statements für Gerhard Schnabl gibt Frank Bungarten
auf seiner Website: dort sind drei seiner Schnabl-Gitarren abgebildet, die von diesem Ausnahmegitarristen im
Konzert verwendet werden (www.frankbungarten.de/guitars.html).
Wer gerne noch eine Gitarre von Gerhard Schnabl haben möchte kann telefonisch mit ihm Kontakt aufnehmen
unter 09133- 2139.
Seine Werkstatt befindet sich im nördlichen Bayern in der Nähe von Erlangen.
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Fichte / Kirsche:
1999
Der Halsfuß
Eigentlich sollte diese Gitarre sowohl Gerhard Schnabl als auch mir
als unverkäufliches "Muster" dienen. Die Gitarre ist aus einer
wunderschönen Wildkirsche (Zarge und Boden) gebaut. Sie ist federleicht
wie eine Flamencogitarre und spricht sehr schnell an. Beim Spielen
entwickelt diese edle Gitarre eie enorme Klangfarbenvielfalt.
Sieht das nicht schick aus?
Für mich war wichtig, dass dieses Instrument mit den ersten Prototypen
der Staufer-Wirbel ausgestattet wurde. Diese handgearbeiteten Muster
sollten zeigen, dass die Staufer-Wirbel eine echte Alternative
zur normalen Mechanik sein können.
von links Buchsbaum, Ebenholz, Palisander
So sollte die Gitarre zwischen uns wechseln, je nach dem, wer gerade
eine Demonstrationsobjekt brauchte. Aber irgendwann tauchte Bernhard
Hebb aus Bremen auf und wollte die Gitarre unbedingt haben. Da
ist Gerhard Schnabl weich geworden und weg war sie. Ein paar Jahre
später habe ich mit Bernhard verhandelt, um die Gitarre "nach hause" zu
holen.
Spielt man die Kirsche in kleinen Räumen und längere Zeit ohne
Vergleich zu anderen Instrumenten, dann hat man das Gefühl, die ideale
Gitarre gespielt zu haben. Jeder Ton gelingt, jede Dynamik kommt,
jede Mittelstimme klingt transparent - mit einem Wort: es kommt
einfach alles. Nur in dem angesprochenen Vergleich fällt auf, dass
die Kirsche nicht sehr laut ist. Das Dynamische Sprektrum ist zwar
groß, aber vor allem in den Piano-Bereich hinein. Beeindruckend!
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